Jakob Probst, 1928, Portalfiguren: Sämann, Erntefrau (Ährenleserin)

und Fassadenschmuck, Gebäude der ehemaligen Volksbank, Biel

    

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Die hier gezeigten Plastiken schuf Probst für die Schweizerische Volksbank in Biel, wo sie 1928 angebracht worden sind. In der Bieler Chronik vom 1. Januar bis 31. Dezember 1972 von Dr. Marcus Bourquin steht unter dem Datum 26 Juli 1972 der Eintrag: "Beginn umfassender Renovationen bei der Volksbank. Die erste Bauphase sieht einen Innenausbau vor, während in einer zweiten die Fassade unter Verwendung der Skulpturen von Jakob Probst umgestaltet werden soll." Hat man hier etwa den Denkmalschutz übers Ohr gehauen? Das Resultat entspricht nicht den Angaben in der Ankündigung der Renovation. Denn in Wirklichkeit hat man doch damals die Fassadenskulpturen von 1928 wieder entfernt und im Innern des Gebäudes einzeln auf verschiedenen Stockwerken in den jeweiligen Eingangshallen angebracht bzw. montiert. Der ehemalige Pflanzen- oder Tierschmuck, welcher die Schlusssteine oberhalb der Fenster geziert haben muss, wurde in Dreiergruppen im Eingangsraum an der General Dufour-Strasse und im Tresorraum im Keller an der Wand eingemauert. Vermutlich diente dieser Schmuck fortan reinen Repräsentationszwecken der Volksbank. Die Fassade außen war ab jetzt nur noch nackt und damit abweisend für den nicht Beteiligten, jedoch so dem dafür gehaltenen Geschmack der damals neuen Zeit entsprechend. Leider hat auch diese Phase der würdigen, achtungsvollen Platzierung der Skulpturen im Innern nicht lange gedauert, denn ihr Ruhm sollte die Öffentlichkeit nicht länger erreichen. Es kam die Zeit, in der man erfahren musste, dass Firmen nicht ewig leben. Bald wurde die Schweizerische Volksbank von der Kreditanstalt übernommen. Jedoch zeigte auch der neue Besitzer keine Konstanz: 1996 wechselt er seinen Namen. Aus Kreditanstalt wurde Credit Suisse. Inzwischen ist auch das von der Volksbank an der Nidaugasse in Biel übernommene Gebäude an eine Immobilienfirma veräußert worden, welche die Stockwerke einzeln an weitere Firmen und Unternehmungen vermietet. Die vormalige Nutzungsart als Repräsentationsräume hat somit geändert und kann weiter ändern: Aus den Empfangshallen für Kunden je nach Etage und Art wurden Empfangsräume, Arbeitsraum, Lager usw. Jenen Personen, welche die einschlägigen Verantwortungen für die heutigen Räume tragenden, sei daher an dieser Stelle ein großer Dank dafür ausgesprochen,  dass sie die Räume im dafür notwendigen Zeitfenster geöffnet haben um dokumentarische Fotoaufnahmen zu ermöglichen, damit das Werk von Jakob Probst auf diese Weise weiter seine Bewunderer finden kann und so der Versenkung entrissen ist. Kunst lebt aus dem aus der Präsentation quellenden Ruhm und nicht aus der Deponierung in einem Kunstwarenlager. Ein Künstler arbeitet nicht nur für sein Geld, sondern vor allem für seinen Ruhm, um dadurch einer größeren Menge von Menschen einen ideellen Wert vermitteln zu können, Menschen, welche nur so von der Angelegenheit erfahren. Daher bedeutete die Versenkung großer Werke den Tod der Kunst - und damit eines großen Teils der Grundlagen einer Kultur, die solche Fundamente dringend benötigt. Man soll daher Kunst nicht in der Keller stellen oder hinter den Kasten hängen...

Jakob Probst hat für die Fassade der Bank zwei vermutlich überlebensgroße symbolische Portalfiguren geschaffen. Sie stellen das Geschäft der Firma "Volksbank" bildlich dar: Säen und ernten, entsprechend Geld investieren und Ertrag ernten. Der Sämann erinnert an den Sämann vom Reifenstein und denjenigen bei der Kirche in Reigoldswil. Die Erntefrau (Ährenleserin) hat vielleicht mit einer im Münchener Glaspalast zerstörten Figur von Probst zu tun. Diese Figuren sind echte Fassadenskulpturen im Gegensatz zu dünnen Flachreliefs, wie jenes von D. Chenet-Arbenz, das am Ende gezeigt ist. Momentan bleibt unbekannt, wie die Gestalten genau platziert gewesen sind. Vermutlich standen der Sämann und die Ährenleserin links und rechts des Eingangsportals. Die Reliefs mit den Pflanzen- und Tier-Verzierungen waren vermutlich oberhalb der Fenster auf den Abschlusssteinen angebracht. Das Material ist angeblich Laufener Kalkstein (n. M. Tüller).

    

   

Die Figuren von Jakob Probst:

 

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Voilà links: Die beiden wieder nebeneinander!

So könnten sie links und rechts des Portals gestanden haben.

Ein Eindruck von der Realität der Umnutzung der ehemaligen Bank als Lager mit eingebauter Kunst: Siehe Link.

   

Der nachfolgende Fassadenschmuck könnte von Jakob Probst stammen. Jedoch fehlen die Belege. Doch existieren von ihm Aquarelle mit vergleichbaren Sujets (z.B. Fische).

(Vermutlich Kunstsandstein.)

 

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Hier noch das Flachrelief von D. Chenet-Arbenz (ursprünglicher Standort unbekannt):

   

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Schweizerische Volksbank, Biel, in alter Zeit, mit Abschlussstein über einem Fenster.

Unten: Dies sind Bilder aus zwei verschiedenen Welten (Zeiten) am selben Ort. Schade? Die Ironie des Schicksals: Nach dem Umbau, welcher dann bald ein Neubau war, verschwand auch der Bauherr bald - fast schon gleich - mit. Die Volksbank existiert nicht mehr als selbstständiges Unternehmen.

  

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Bild links: Alte Situation der Volksbank vor dem Abriss mit Neubau. Ganz links im oberen Bild die Nidaugasse.

Bild Mitte: Alte Situation der Volksbank vor dem Abriss mit Neubau. Man sieht den Haupteingang mit den Figuren an der Nidaugasse.

Bild rechts: Die nun schmucklose Fassade des neuen Gebäudes an der Nidaugasse an jener Stelle, wo vorher die alte Volksbank gestanden hatte. Nach der Baueingabe sollten die Außenfiguren wieder eingebaut werden. Aber v wo nur? War damit innen gemeint?

  

Fotos mit Canon PowerShot A2100 IS - Blende/ Brennweite automatisch.

Gelinkte Bilder in Länge und Breite je auf 35 % reduziert, aufgehellt bei Bedarf, erstellt am 27. 2. 2012. Letzte Änderung dieser Seite am: 30.10.2012 .

  

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