Jakob Probst, vermutlich um 1919 oder 1924, Knabe oder Hirtenknabe, die Hand wärmend am Feuer, Terrakotta, am Friedhofbrunnen, Sissach

  

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Diese Figur kann nicht eindeutig datiert werden. Sie fehlt im Werkverzeichnis von Max Tüller. Am Ort ihrer Ausstellung sind ebenfalls keine Angaben zu ihrer Datierung gefunden worden. Doch macht sie einen leicht alt-ägyptischen Eindruck. Da Probst 1924 in Ägypten weilte und die Figur vermutlich älter ist als die Friedhoferweiterung, anlässlich der der Brunnen gesetzt worden ist, geht der Autor von einem Datum um 1924 aus. 1919 könnte ebenso in Frage kommen, weil damals gerade der erste Weltkrieg und damit für Probst der Militärdienst vorbei war. Die etwas steife Haltung, eine Bewachungshaltung des Knaben voller Verantwortung, und die vordergründig sinnlose Konfrontation von Nacktheit mit dem Wärmen der Hand und nur der Hand kann ein Indiz für einen militärischen Hintergrund sein, wo es ebenso steif zugegangen sein mag. Der Knabe scheint am Körper nicht zu frieren. Die Kopfhaltung macht einen etwas verkrampften Eindruck. Dazu trägt er einen Stock in der Haltung "Gewehr bei Fuß". Doch der Stock scheint Blätter, das heißt Leben zu tragen. Ist das todbringende Geweht daher nicht mit dem das Leben tragenden Stock ausgetauscht und die Hand, vorerst nur die Hand, darf wieder Wärme fühlen, weil der Krieg nun vorbei ist? Wäre also nicht 1919 richtiger? Weiter zeigt die Haltung des hängenden rechten Arms des Knaben eine Ähnlichkeit mit der Armhaltung der Figuren am "Denkmal" im Schloss Ebenrain in Sissach.

Den Verdacht auf einen hier etwa dargestellten Hitler-Gruß muss abgewendet werden, denn ein solcher konnte wohl nicht nackt erfolgen, nackt wie die Wahrheit der Realität, auch nicht mit der linken Hand, auch nicht über dem Feuer, und auch nicht mit leicht gesenktem Kopf, und auch nicht in der Stellung des Schreitens, sondern uniformiert, steif in Achtungs-Stellung,  mit zusammengepressten Schenkeln und Fersen, erhobenem Kopf und geschnittenem Gesichtsausdruck.

Dass die Figur gerade im Genitalbereich leicht beschädigt ist, zeigt den Umgang der vormals ansässigen Bevölkerung mit der Realität des eigenen, menschlichen Körpers. Damit existiert hier ein Zeitzeuge der damals eigenen Wahrnehmung.

Dass das Werk von Jakob Probst stammt wird durch die Gemeinde Sissach verbürgt. Auch ist der Stil ganz typisch probstisch, erweisbar durch Vergleich der Elemente. Das Werk ist nicht im Verzeichnis von Max Tüller aufgeführt. Tüller weist auch darauf hin, dass min seinem Verzeichnis keinen Anspruch auf Vollständigkeit verbunden ist. 

    

 
   
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Im Gekritzel oberhalb des Feuers kann man Initialen und Ziffern ausmachen. Es könnten aber auch optische Täuschungen sein.

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Fotos mit Canon PowerShot A2100 IS - Blende/ Brennweite automatisch.

Gelinkte Bilder in Länge und Breite je auf 35 % reduziert, aufgehellt bei Bedarf, erstellt am 6. 3. 2012. Letzte Änderung dieser Seite am: 17.03.2012 .

  

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