Aktuelle Begriffe mit lexikongestützten Begriffserklärungen

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A. Uebersicht:

Begriff Link
Qualifikation
Qualifikation (Personalwesen)
Schlüsselqualifikation
Kompetenz
Handlungskompetenz
Fachkompetenz
Methodenkompetenz
Soziale Kompetenz oder Sozialkompetenz
Selbstkompetenz
Humankompetenz
Viele weitere Kompetenzbeispiele s. u. Kompetenz
Bildung
Ausbildung
Pädagogik
Andragogik
Kognitionspsychologie
Handlungsorientierter Unterricht
Verhalten
Ergebnis
Dietrich Dörner
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B. Begriffe:



Qualifikation

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Wort Qualifikation bezeichnet

Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Qualifikation

Einordnung: Begriffsklärung

 


Qualifikation (Personalwesen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Eine Qualifikation beschreibt im Allgemeinen die Fähigkeit einer Person, eine bestimmte Tätigkeit regelmäßig auf einem gewissen Niveau ausführen zu können. Eine Qualifikation erreicht jemand durch Fortbildung angeborener Begabungen. Als Qualifikation oder Qualifizierung bezeichnet man auch den Aufstieg in eine begrenzte Gruppe, durch Erbringung überdurchschnittlicher oder außergewöhnlicher Leistungen. Qualifikation als potentielle Fähigkeit und Leistung als qualifizierte tatsächliche Tätigkeit sind zu unterscheiden.

Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Qualifikation_%28Personalwesen%29

Schlüsselqualifikation

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Alle fachlichen, körperlichen, physischen und sozialen Qualifikationen, die den Berufstätigen befähigen, heute und in Zukunft auf veränderte Anforderungen flexibel reagieren zu können, heißen Schlüsselqualifikationen.

Nach Definition der Bildungskommision NRW (1995) sind Schlüsselqualifikationen:

"erwerbbare allgemeine Fähigkeiten, Einstellungen, Strategien und Wissenelemente, die bei der Lösung von Problemen und beim Erwerb von Kompetenzen in möglichst vielen Inhaltsbereichen von Nutzen sind, so dass eine Handlungsfähigkeit entsteht, die es ermöglicht, sowohl individuellen Bedürfnissen als auch gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden."


Schlüsselqualifikationen sind überfachliche Qualifikationen, die zum Handeln befähigen sollen. Dabei setzen sich Schlüsselqualifikationen aus einem breiten Spektrum übergreifender Fähigkeiten zusammen, die sowohl aus dem kognitiven, als auch aus dem affektiven Bereich stammen. Diese Kompetenzen können in verschiedenen Situationen und Funktionen flexibel und innovatorisch eingesetzt und übertragen werden. Sie sind daher kein Fachwissen, sondern ermöglichen den kompetenten Umgang mit fachlichem Wissen.

Sie sollen das Fachwissen nicht ersetzten, sondern in Anbetracht der sich ständig wandelnden Anforderungen im Berufsleben ergänzen. Schlüsselqualifikationen sind daher zunächst inhaltsneutral und finden Anwendung im tätigen Berufsleben und in zwischenmenschlichen Beziehungen.

Schlüsselqualifikationen lassen sich als Fähgkeiten (in einer möglichen Kategorisierung) in vier Kompetenzbereiche aufgliedern:

Die Schnittmenge dieser Kompetenzbereiche ist die individuelle Handlungskompetenz einer Person.


Inhaltsverzeichnis

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Definitionen:

Kompetenz: Kompetenz bedeutet die Befähigung eines Menschen, sich situativ angemessen zu verhalten, selbstverantwortlich Probleme zu lösen, bestimmte Leistungen zu erbringen und mit anderen Menschen angemessen umzugehen, auf der Basis einer erfolgreichen Lernprozesses. Kompetenz ist immer individuell und wird durch den Erwerb und auf die eigenen Werte und Ziele bezogene Reflexion einzelner, sich gegenseitig beeinflussender Fähigkeiten erworben.

Fähigkeit: Bausteine, die Voraussetzungen und Bereitschaft bezeichnen, eine Leistung zu erbringen.

Fertigkeit: Zerlegung von Fähigkeiten in kleinere Bausteine. Z.B.: Kommunikationfähigkeit lässt sich zerlegen in: klare Aussagen treffen, Feedback geben, nonverbale Signale beachten

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Beispiele für Schlüsselqualifikationen

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Die Komeptenzbereiche:


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Sozialkompetenz

Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten, die dazu befähigen in den Beziehungen zu Menschen situationsadäquat zu handeln

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Methodenkompetenz

Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten, die es ermöglichen, Aufgaben und Probleme zu bewältigen, indem sie die Auswahl, Planung und Umsetzung sinnvoller Lösungsstrategien ermöglichen

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Sachkompetenz

Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten, die in fachübergreifenden Bereichen einsetzbar sind, also nicht an die Anwendung in einer Disziplin gebunden sind

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Selbstkompetenz

Fähigkeiten und Einstellungen, in denen sich die individuelle Haltung zur Welt und insbesondere zur Arbeit ausdrückt. Persönlichkeitseigenschaften, die nicht nur im Arbeitsprozess Bedeutung haben

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Handlungskompetenz

Handlungskompetenz ist die potentielle Verfügbarkeit über die o.g. Kompetenzbereiche und bedeutet die Fähigkeit in verschiedenen Situationen angemessen zu agieren.

Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Schl%C3%BCsselqualifikation

 


Kompetenz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

(Weitergeleitet von Aktuelle Kompetenz)

Kompetenz (v. lat. competere - zusammentreffen) bezeichnet die Fähigkeit (psychologisch) oder die Zuständigkeit (juristisch) eines Menschen, bestimmte Aufgaben selbständig durchzuführen.

Früher stand die letzte Bedeutung im Vordergrund, etwa: "Da überschreiten Sie ihre Kompetenzen!" - gemeint ist, dass die Person etwas tut, was ihr aufgrund bestimmter Rahmenbedingungen (nicht) zusteht. Zunehmend rücken jedoch Qualitäten der Person in den Vordergrund des Verständnisses: "Auf dem Gebiet ist sie sehr kompetent!"

Der Kompetenzbegriff gewinnt in verschiedenen Disziplinen zunehmend an Bedeutung. So wird etwa in der Pädagogik seit Ende des 20. Jahrhunderts statt von Qualifikation verstärkt von Kompetenz gesprochen. Der Qualifikationsbegriff war problematisch geworden, weil er die Passung von situativen Anforderungen (etwa einer Tätigketi) einerseits und den personalen Voraussetzungen zu deren Bewältigung in einen (zu) engen Zusammenhang bringen wollte. Kompetenzen sind weniger eng auf Anforderungen von Berufen oder Tätigkeiten bezogen, sondern sind allgemeine Dispositionen von Menschen zur Bewältigung bestimmmter lebensweltlicher Anforderungen bzw. die menschliche Fähigkeit zur Teilhabe an gesellschaftlicher Kommunikation (s. etwa auch der bereits in den 80er Jahren etablierte Begriff der kommunikative Kompetenz von Habermas).

Je nach Standpunkt gibt es ganz unterschiedliche Definitionsvorschläge, woraus sich Kompetenzen zusammensetzen.

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Verständnis in Psychologie und Pädagogik

In der Berufs- und Wirtschaftspädagogik werden Kompetenzen teilweise als sog. "Selbstorganisationsdispositionen" definiert. Eine Person, die über ausreichend Kompetenz verfügt, um bestimmte Dinge zu tun, ist in dieser Hinsicht kompetent. Kompetenz erwirbt man unter anderem durch Bildung, Weiterbildungsmaßnahmen, Erfahrung, Selbstreflexion, informelles Lernen aber auch autodidaktisch.

In der Praxis der beruflichen Bildung hat sich in den 1990er Jahren eingebürgert von vier Kernkompetenzen auszugehen, aus der sich alle weiteren Kompetenzen ableiten lassen: soziale Kompetenzen, die fachliche Kompetenzen, die methodische Kompetenzen und personale Kompetenzen.

In der wissenschaftlichen Diskussion wird diese Systematik immer wieder als problematisch aufgefasst. So lassen sich fachliche und methodische Kompetenzen inhaltlich schwer trennen. (Es hat sich herausgestellt, dass es kaum "generische" z.b. Prolemlösekompetenzen gibt, die sich auf beliebige Fachinhalte übertragen lassen, s. das Problem des mangelnden Lerntransfer).

In der Erziehungswissenschaft wird das Modell (etwa von Dieter Euler) einer Matrix bevorzugt, in der auf der einen Achse die Inhaltsbereiche Fachkompetenz, Sozialkompetenz und Selbstkompetenz unterschieden werden und auf der anderen Achse: Wissen, Fertigkeiten und Einstellungen. Alle Kompetenzbereiche zusammen sind die Grundlage für Handlungskompetenz.

In der kognitiven Psychologie wird zwischen aktueller Kompetenz, heuristischer Kompetenz und epistemischer Kompetenz unterschieden.

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Verständnis in der Soziologie

Kommunikative Kompetenz nach Habermas

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Verständnis im juristischen Sinne

Im juristischen Kontext sowie in der politischen Theorie bezeichnet Kompetenz "formale Zuständigkeit"; diese kann sich nicht nur auf Personen, sondern auch auf Institutionen beziehen. Wenn ein Amtsträger oder eine Institution eine bestimmte Kompetenz hat, dann bedeutet dies, dass sie in einem bestimmten Bereich zum Handeln ermächtigt ist. Siehe Gesetzgebungskompetenz, Verwaltungskompetenz, Richtlinienkompetenz.


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Beispiele

Der Begriff der Kompetenz wird in folgenden Zusammenhängen verwendet:

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Aktuelle Kompetenz

Die aktuelle Kompetenz ist die subjektive Einschätzung der eigenen Erkenntnis- und Handlungsmöglichkeiten. Sie ergibt sich aus nach Dietrich Dörner aus heuristischer Kompetenz und epistemischer Kompetenz, wobei erstere Problemlösefähigkeiten und letztere Fachexpertise meint.

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Literatur

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Weblinks

 Wiktionary: Weiteres zu Wortherkunft, Synonymen und Übersetzungen von Kompetenz


Siehe auch: Kompetenzmanagement, Kulturtechnik


Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Aktuelle_Kompetenz

 Wiktionary: Weiteres zu Wortherkunft, Synonymen und Übersetzungen von Kompetenz

 


Handlungskompetenz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Handlungskompetenz ist ein Schlüsselbegriff der Personalentwicklung und der Pädagogik.

"Handlungskompetenz wird verstanden als die Fähigkeit des Einzelnen sich in beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Situationen sachgerecht, durchdacht, sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten" (KMK 5. Februar 1999)

Handlungskompetenz wird mit den vier Kompetenzen

Im handlungsorientiertem Unterricht sollen die Schüler oder Studenten lernen, sich in Situationen richtig zu Verhalten und gute Ergebnisse zu produzieren.

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Literatur

Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Handlungskompetenz

Fachkompetenz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Als Fachkompetenz (auch Sachkompetenz) versteht die Personalwirtschaft die Fähigkeit berufstypische Aufgaben und Sachverhalte den theoretischen Anforderungen gemäß selbständig und eigenverantwortlich zu bewältigen. Die hierzu erforderlichen Fertigkeiten und Kenntnisse bestehen hauptsächlich aus Erfahrung (Routine), Verständnis fachspezifischer Fragestellungen und Zusammenhänge sowie die Fähigkeit, diese Probleme technisch einwandfrei und zielgerecht zu lösen.

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Elemente

Die hierfür erforderlichen Kompetenzen können weiter aufgegliedert werden:

Hierzu sind oftmals bestimmte Schlüsselqualifikationen erforderlich:

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Literatur

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Weblinks

Kompetenz

Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Fachkompetenz

Methodenkompetenz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Methodenkompetenz ist ein pädagogischer Fachbegriff, der sich auf die Fähigkeit bezieht, einen bestimmten Lernstoff auf möglichst effektive, geschickte Weise (Methode) zu behandeln . Methodenkompetenz ist eng verknüpft mit Sachkompetenz des jeweiligen Faches und immer an Inhalte gebunden. Schülerinnen und Schüler beispielsweise entwickeln Lernstrategien und Arbeitsweisen durch den zunehmend bewussten und gezielten Einsatz unterschiedlicher Techniken und Verfahren bei der Bearbeitung von bedeutsamen Aufgaben.

Methodenkompetenz umfasst die Fähigkeit, sich unterschiedliche Lern- und Wirklichkeitsbereiche zunehmend selbständig zu erschließen. Im Unterricht werden Schülerinnen und Schüler an geeignete methodische Instrumentarien im Rahmen von konkreten Aufgaben und Projekten herangeführt.

Siehe auch:

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Weblink

Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Methodenkompetenz

Soziale Kompetenz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

(Weitergeleitet von Sozialkompetenz)

Soziale Kompetenz bezeichnet den Komplex all der persönlichen Fähigkeiten und Einstellungen, die dazu beitragen, das Beziehungsverhalten von einer individuellen auf eine gemeinschaftliche Handlungsorientierung hin auszurichten und dabei auch das Verhalten und die Einstellungen von Partnern in diesem Sinne zu beeinflussen. Sozial kompetentes Verhalten verknüpft die individuellen Handlungsziele von Personen mit den Einstellungen und Werten einer Gruppe.

Soziale Kompetenz wird derzeit häufig synonym mit dem Begriff der s.g. "soft skills" verwendet. Er gilt insbesondere im Zusammenhang mit dem Wettbewerb von Arbeitskräften auf dem Arbeitsmarkt als Schlüsselqualifikation und beschreibt in diesem Zusammenhang die Fähigkeit, Teamgeist, Motivation und Begeisterung in der Zusammenarbeit mit anderen (Kollegen, Kunden, Vorgesetzten, Mitarbeitern) hineinzutragen und für gemeinsame Ziele zu nutzen. In der Arbeitswelt gilt soziale Kompetenz auch als Maß für die Einflußmöglichkeiten von Vorgesetzten auf die Arbeitsleistung von Mitarbeitern.

Der Begriff "sozial" kann hierbei im sozialpsychologischen (als "zwischenmenschlich"), im soziologisch-wertneutralen (als "gesellschaftlich") oder im soziologisch-wertenden (als "gesellschaftlich-moralisch") verstanden werden. Der Begriff Soziale Kompetenz wird, auch innerhalb einer Disziplin, in einer Vielzahl von Bedeutungen verwendet.

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Psychologie

In der Psychologie bezeichnet "Soziale Kompetenz" die Gesamtheit der Fertigkeiten, die für die erfolgreiche soziale Interaktion nützlich oder notwendig sind.

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Soziale Kompetenzen

Allgemein zählen zur Sozialen Kompetenz folgende Kenntnisse und Fähigkeiten:

Im Umgang mit anderen:

Im Bezug auf Zusammenarbeit:

Führungsqualitäten:

Im Allgemeinen:

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Wirtschaft

Der Begriff der sozialen Kompetenz wird insbesondere in der Personalwirtschaft, etwa im Zusammenhang mit Personalauswahl, Coaching, Supervision, Organisationsberatung oder Peer-Leader-Ausbildung verwendet. Es gibt keine genormte Gruppe von Persönlichkeitseigenschaften die der Sozialen Kompetenz zugeordnet werden. Die verwendeten Konstrukte und Testverfahren werden subjektiv gewählt, teilweise auch unterschiedlich in verschiedenen Branchen. Im diesem Zusammenhang werden die sozialen Kompetenzen auch oft als Soft skills bezeichnet.

Der Begriff Soft skills (Englisch für weiche Fertigkeiten), der in den 1990er Jahren aufkam, wird manchmal als Synonym für "Soziale Kompetenz" betrachtet. Der Begriff der sozialen Kompetenz ist allerdings umfassender. Der wirtschaftlich geprägte Begriff der Soft skills umfasst primär Kommunikationsstärke, Teamfähigkeit und Flexibilität. Soziale Kompetenzen wie beispielsweise Kritikfähigkeit fallen im Sprachgebrauch nicht in den Begriff der Soft skills.

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Pädagogik

Die Erziehung zur sozialen Kompetenz muss möglichst frühzeitig beginnen, wenn sie erfolgreich sein will (Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!). Das Erlernen sozialer Kompetenzen ist in der Regel sehr mühevoll. Nur bei äußerster Konsequenz und Toleranz, sowie dem Lernen anhand selbst erlebter authentischer Beispiele (=prägendes Lernen) können sich leichte bis geringe Erfolge einstellen. Wie schwierig das ist, Erfolge mit Bestand zu erzielen, erkennt man bspw. bei der Rassismusbekämpfung oder beim Elterncoaching (hyperaktive Kleinkinder).

Weil das Elternhaus in der Regel damit überfordert ist, müsste sinnvollerweise bereits ab dem 3. Lebensjahr damit begonnen werden (Vergleich Frankreich École Maternelle). In deutschsprachigen Ländern gibt es dafür noch immer keine adäquaten Angebote, was einer der Gründe für das schlechte Abschneiden bei PISA sein dürfte. Ein anderer wesentlicher Grund (asoziale Kompetenz) dürfte die weitgehend beharrliche Weigerung der Pädagogen sein, von der Schiene des Auswendiglernens, der Fachidiotie, der Grammatik- und Formelhörigkeit, sowie dem notenzentrierten Frontalunterricht Abstand zu nehmen.

Lebenslanges, interkulturelles und soziales Lernen stellen hier gewissermaßen eine Einheit im Hinblick auf Soziale Kompetenz dar. Schulische Methoden, die das Erlernen sozialer Kompetenz erleichtern, sind das autonome Lernen, das offene Lernen, der kommunikative Unterricht. Man kann dabei die Kraft der Gruppe nutzen, es geht aber immer um den einzelnen Menschen und seine Beziehung zu seiner jeweiligen Umgebung. Der andragogische Bereich (Erwachsenenbildung) dieses Lernkonzeptes erfolgt über Civic Education [1], einer Weiterentwicklung der Politischen Bildung.

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Soziologie

Mit sozialer Kompetenz ist engagierte Handlungs- und Gestaltungsbereitschaft, für sich und andere, gemeint. Voraussetzung dafür ist die Schärfung der Wahrnehmung der jeweiligen Umgebung.

Welche zwischenmenschlichen Beziehungen und Vergegnungen (Martin Buber) ereignen sich, welche Konflikte bahnen sich an, welche bereits bestehenden Konflikte lassen sich, wenn überhaupt wie lösen? Mut, Überwindung (Pain in the Work) und Risiko sind wesentliche Eigenschaften bei der Entwicklung sozialer Kompetenz.

Nicht gemeint ist jedoch Handeln aus Opportunismus, im vorauseilenden oder begleitendem Gehorsam, oder auch aus Ergebenheit, purem Mitleid und manischem Euphemismus. Autisten verfügen aufgrund ihrer genetischen Gehirndisposition über keine bis nur geringe soziale Kompetenz. Ähnliches gilt für Borderliner.

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Kritik

Der Begriff Soziale Kompetenz wird in einer Vielzahl von Bedeutungen verwendet, was die Brauchbarkeit des Begriffs einschränkt.

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Literatur

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Weblinks

Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Soziale_Kompetenz

Selbstkompetenz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Selbstkompetenz ist ein Begriff, der u.a. in der Rehabilitation verwendet wird. Er bezeichnet die Fähigkeit von Patientinnen und Patienten auf der Grundlage von Wissen und Kenntnissen die Verantwortung für den Behandlungsprozess und die Rehabilitation zu übernehmen. U.a. gehört dazu auch, den eigenen Behandlungsprozess zu managen, auf gesunde Lebensführung zu achten aber auch Wege zu finden, mit einer (chronischen) Krankheit oder Behinderung besser zu leben. Selbstkompetenz kann durch die Mitarbeit in einer Selbsthilfegruppe erworben bzw. gestärkt werden.

Im Rahmen der Betriebswirtschaftslehre wird meist von Empowerment gesprochen.

Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstkompetenz

Humankompetenz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Humankompetenz oder auch Personalkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Befähigung zur kritische Selbstwahrnehmung und Selbstbehauptung im beruflichen Kontext verantwortlich und werteorientiert wahrzunehmen. Dazu gehören Entwicklungschancen, Anforderungen und Einschränkungen in Familie, Beruf und öffentliches Leben zu klären, zu durchdenken und zu beurteilen, eigene Begabungen zu entfalten sowie Lebenspläne zu fassen und fortzuentwickeln. Darüberhinaus sollen personale Eigenschaften wie Selbständigkeit, Kritikfähigkeit, Selbstvertrauen, Zuverlässigkeit, Verantwortungs- und Pflichtbewußtsein angeeignet werden.

Siehe auch: Ideale der Persönlichkeit


 Bewertung: Dieser Artikel ist noch recht unvollständig und weist folgende Lücken auf:Bis jetzt nur eine Definition

Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Humankompetenz

Viele weitere Kompetenzbeispiele


Bildung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Bildung ist ein sprachlich, kulturell und historisch bedingter Begriff. Er ist auf den deutschen Sprachraum begrenzt, hat dort aber eine sehr komplexe umfassende Bedeutung.

Der moderne dynamische und ganzheitliche Bildungsbegriff steht für den lebensbegleitenden Entwicklungsprozess des Menschen, bei dem er seine geistigen, kulturellen und lebenspraktischen Fähigkeiten und seine personalen und sozialen Kompetenzen erweitert. Es kann aber keinen perfekten Menschen geben; individuelle Anlagen sowie zeitliche, räumliche und soziale Bedingungen setzen der Verwirklichung eines wie auch immer definierten Bildungs-Ideals Grenzen.

Nach Daniel Goeudevert ist Bildung „ein aktiver, komplexer und nie abgeschlossener Prozess in dessen glücklichem Verlauf eine selbstständige und selbsttätige, problemlösungsfähige und lebenstüchtige Persönlichkeit entstehen kann“. Bildung kann daher nicht auf Wissen reduziert werden: Wissen ist nicht das Ziel der Bildung, aber sehr wohl ein Hilfsmittel. Darüber hinaus setzt Bildung Urteilsvermögen, Reflexion und kritische Distanz gegenüber dem Informationsangebot voraus; andernfalls handelt es sich eher um Halbbildung.

Eine alternative Definition findet sich bei Kössler: "Bildung ist der Erwerb eines Systems moralisch erwünschter Einstellungen durch die Vermittlung und Aneignung von Wissen derart, dass Menschen im Bezugssystem ihrer geschichtlich-gesellschaftlichen Welt wählend, wertend und stellungnehmend ihren Standort definieren, Persönlichkeitsprofil bekommen und Lebens- und Handlungsorientierung gewinnen. "Man kann auch sagen, Bildung bewirke Identität." (Kössler 1989, S. 56).

Während in unserem Alltagsdenken und -handeln der Bildungsbegriff stark mit Begriffen wie "Belehrung", "Wissensvermittlung" etc. verbunden ist, haftet seit Wilhelm von Humboldt in der Theorie und der Programmatik "dem Wort Bildung das Moment der Selbständigkeit, also des Sich-Bildens der Persönlichkeit" an (Hartmut von Hentig). Nach Humboldt ist Bildung die Anregung aller Kräfte des Menschen, damit diese sich über die Aneignung der Welt entfalten und zu einer sich selbst bestimmenden Individualität und Persönlichkeit führen.

Das Wort Bildung selbst ist ein typisch deutsches und steht in spezifischer Beziehung zu "Erziehung". Diese in der deutschen Sprache unterschiedlich belegten Begriffe sind im englischen als "education" zusammengefasst.


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Die historische Entwicklung des Bildungsbegriffs

Der Begriff der Bildung erfuhr während seiner Entwicklung mehrmals einen Bedeutungswandel.

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Die Anfänge

Obwohl die Antike noch nicht den Begriff Bildung verwendete, waren die Ideen, die diesen Begriff prägen sollten, doch schon präsent. In Platons „Politeia“ finden sich im Rahmen seiner Beschreibung der Erziehung zu einem Philosophenkönig - besonders im Höhlengleichnis - Gedanken zur Bildung, die noch unser heutiges Verständnis prägen. Der deutsche Begriff entstand im Mittelalter, wahrscheinlich als Begriffsschöpfung Meister Eckharts im Rahmen der Imago-Dei-Lehre. Der Begriff ist also theologischen Ursprungs. Bilden wird verstanden als gebildet werden durch Gott, nach dem Abbild Gottes. Die menschliche Seele wird gebildet im Sinne von "nachgebildet". Bildung ist also ein Prozess, auf den der Einzelne keinen Einfluss hat. Es ist nicht die Aufgabe des Menschen, sich zu bilden. Der Prozess wird von außen an den Menschen herangetragen. Das angestrebte Ziel dieses Prozesses ist in der Schöpfung festgelegt und damit durch Gott bestimmt.

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Der Einzug des Begriffs Bildung in die Pädagogik

Erst mit der Aufklärung im 18. Jahrhundert hält der Begriff Bildung Einzug in die Pädagogik. Das entstehende neue Menschenbild eines aufgeklärten, in wissenschaftlichen Kategorien denkenden und handelnden Menschen formt auch den Begriff der Bildung um. Durch die Auseinandersetzung deutscher Autoren mit Shaftesbury wird der Begriff säkularisiert. Die theologische Bedeutung weicht einer Bedeutung, die sich der platonischen nähert. Der Mensch soll sich nun nicht mehr zum Abbild Gottes entwickeln, sondern das Ziel ist die menschliche Vervollkommnung. Diese Idee findet sich unter anderem bei Pestalozzi (Abendstunde eines Einsiedlers), Herder (Ideen), Schiller und Goethe (Wilhelm Meister). Immanuel Kant präzisiert in seiner Schrift „Über Pädagogik“ die Aufgabe von Bildung wenn er schreibt:

„Die Pädagogik oder Erziehungslehre ist entweder physisch oder praktisch. [...] Die praktische oder moralische ist diejenige, durch die der Mensch soll gebildet werden, damit er wie ein frei handelndes Wesen leben könne. [...] Sie ist Erziehung zur Persönlichkeit, Erziehung eines frei handelnden Wesens, das sich selbst erhalten, und in der Gesellschaft ein Glied ausmachen, für sich selbst aber einen innern Wert haben kann.“

Waren die Bildungsziele vor der Bedeutungswende noch durch Gott gegeben, so sind sie nun bestimmt durch die Notwendigkeit des Menschen in einer Gesellschaft zu leben. Es geht darum die „Rohmasse“ Mensch so zu formen, dass er ein nützliches Mitglied der Gesellschaft werden könne. In diesem Formungsprozess werden vorhandene Anlagen entwickelt. Doch immer noch werden die Bildungsziele nicht durch das Individuum festgelegt, sondern sind Idealvorstellungen die unabhängig vom einzelnen ewige Geltung beanspruchen (vgl. Ideenlehre) und von aussen an das Individuum herangetragen werden.

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Die Wende zur Subjektivität

Der deutsche Idealismus wendet den Bildungsbegriff zum Subjektiven. Bildung wird verstanden als Bildung des Geistes der sich selber schafft. Dieser bei Fichte beschriebene Prozess lässt sich in der Formel fassen: Das Ich als Werk meiner Selbst. Ausserdem ist es Fichte der seinen Bildungsbegriff das erste Mal auf objektives Faktenwissen begründet. Ziel ist wie bei den Denkern der Aufklärung die Genese einer vollkommenen Persönlichkeit. Vollkommen ist die Person, wenn eine Harmonie zwischen „Herz, Geist und Hand“ besteht.

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Die Programmatische Wende

Humboldt schließlich erhebt Bildung zum Programm. Das Bedürfnis sich zu bilden sei im Inneren des Menschen angelegt und müsse nur geweckt werden. Jedem soll Bildung zugänglich gemacht werden. Diese Forderung mündet leider noch nicht in der Umsetzung „Gleiche Bildung für Alle!“. Humboldt erschafft ein mehrgliedriges Schulsystem in dem jeder nach seinen Fähigkeiten und nach den Anforderungen, die die Gesellschaft an ihn stellt, gefördert wird. Allerdings geht es beim humboldtischen Bildungsideal nicht um empirisches Wissen, sondern immer noch um die Ausbildung/Vervollkommnung der Persönlichkeit und das Erlangen von Individualität. Dieses „Sich-bilden“ wird nicht betrieben, um ein materielles Ziel zu erreichen, sondern um seiner selbst willen.
Bürgerliches Statussymbol und messbares Gut, das am praktischen Leben orientiert sein muss, wird Bildung erst mit der Bürokratisierung, in Form von Gymnasiallehrplänen. Bildung genügt sich nicht mehr allein, sondern soll Nutzen und möglichst auch Gewinn bringen. Damit wird Bildung zum Statussymbol der Gesellschaft und zum sozialen Abgrenzungskriterium. Man gehört entweder dazu, ist gebildet oder eben nicht. So schreibt Friedrich Paulsen 1903:

„Wenn ich mein Sprachgefühl ganz gewissenhaft erforsche, so finde ich dieses: gebildet ist, wer nicht mit der Hand arbeitet, sich richtig anzuziehen und zu benehmen weiß, und von allen Dingen, von denen in der Gesellschaft die Rede ist, mitreden kann. Ein Zeichen von Bildung ist auch der Gebrauch von Fremdwörtern, das heißt der richtige: wer in der Bedeutung oder der Aussprache fehlgreift, der erweckt gegen seine Bildung ein ungünstiges Vorurteil. Dagegen ist die Bildung so gut wie bewiesen, wenn er fremde Sprachen kann [...]. Damit kommen wir dann auf das letzte und entscheidende Merkmal: gebildet ist, wer eine 'höhere' Schule durchgemacht hat, mindestens bis Untersekunda [10. Klasse. Anmerkung des Verfassers], natürlich mit 'Erfolg'.“(Lit.: Paulsen, 1903)

Und zur Bewertung von Bildung schreibt er weiter:

„Und um über den Erfolg, also über den Besitz der Bildung keinen Zweifel bestehen zu lassen, besteht in Deutschland jetzt allgemein die Einrichtung, daß der Schüler beim Abschluß der Untersekunda geprüft und ihm über die Bildung eine Bescheinigung ausgestellt wird.[...] Damit hätten wir denn auch einen von Staats wegen festgesetzten Maßstab der Bildung: es gehört dazu, was in den sechs ersten Jahreskursen der höheren Schulen gelernt wird;[...]“(Lit.: Paulsen, 1903)

An der Geschichte des Bildungsbegriffs lässt sich verfolgen, dass dieser im Laufe der Zeit nicht eine, sondern mehrere Konnotationen erhalten hat. Angefangen bei der religiösen Bedeutung über die Persönlichkeitsentwicklung bis hin zur Ware Bildung. In heutigen gesellschaftlichen Debatten wird der Bildungsbegriff mit allen diesen Konnotationen zugleich oder in Teilen verwendet, je nach dem, in welchem Kontext die Äußerung steht. Mögliche Kontexte sind zum Beispiel: soziale Abgrenzung, wirtschaftliche Interessen oder politische Ziele. Verallgemeinernd kann eigentlich nur gesagt werden, dass die meisten Definitionen auf den Mündigkeitsaspekt des Begriffs „Bildung“ hinweisen. Zu den Begriffen und Begriffsschöpfungen, die im gemeinten Kontext zur Sprache kommen, gehören Bildungssystem, Bildungsmisere, Allgemeinbildung, Bildungspolitik, bildungsferne Schichten u.a.m. Wie nicht zuletzt die Diskussion um die Pisa-Studie zeigt, werden heute auch die allgemeinbildenden Schulen mit immer größerer Selbstverständlichkeit unter dem Gesichtspunkt der "Optimierung von Lernprozesssen im Hinlick auf deren Relevanz für ökonomisch verwertbare Arbeit" (Ribolits, 13) bewertet.

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Lernen, Erziehung, Bildung

Die Fähigkeit des Menschen, lernen zu können, ist die Grundlage für Erziehung und Bildung. Beim Erziehungsprozess werden Kinder und Jugendliche durch die pädagogisch Verantwortlichen (Eltern, Erzieher, Lehrer, Jugendleiter) in die Welt der Erwachsenen eingeführt. Sie lernen dabei Regeln, Normen und Verhalten, aber auch selbständiges Denken und Handeln. Der Weg zum Selbstverstehen führt über das Fremdverstehen, d.h. über das Begreifen und Aneignen der umgebenden Welt.

Während Erziehung eher äußere Steuerungsimpulse der Persönlichkeitsentwicklung meint, bezieht sich Bildung wesentlich auf Prozess und Ergebnisse der individuellen Verarbeitung und Aneignung. Bildung ist im Gegensatz zu Ausbildung bzw. Berufsbildung nicht unmittelbar an ökonomische Zwecke gebunden. Der Erwerb allgemeinbildender Abschlüsse, insbesondere des Abiturs, ist jedoch oft Voraussetzung für den Zugang zu gut bezahlten Berufen. Zum Problem der Konkurrenz von Bildung und Ausbildung äußerte sich Johann Heinrich Pestalozzi folgendermaßen: „Allgemeine Emporbildung der inneren Kräfte der Menschennatur zu reiner Menschenweisheit ist allgemeiner Zweck der Bildung auch der niedrigsten Menschen. Übung, Anwendung und Gebrauch seiner Kraft und Weisheit in den besonderen Lagen und Umständen der Menschheit ist Berufs- und Standesbildung. Diese muss immer dem allgemeinen Zweck der Menschenbildung untergeordnet sein ... Wer nicht Mensch ist, dem fehlt die Grundlage zur Bildung seiner näheren Bestimmung.“ Johann Gottfried von Herders Gedanken ähneln denen von Pestalozzi: „Menschen sind wir eher, als wir Professionisten werden! Von dem, was wir als Menschen wissen und als Jünglinge gelernt haben, kommt unsere schönste Bildung und Brauchbarkeit für uns selbst her, noch ohne zu ängstliche Rücksicht, was der Staat aus uns machen wolle. Ist das Messer gewetzt, so kann man allerlei damit schneiden.“

Da allgemeine Schulpflicht besteht, werden Bildungsprozesse wenigstens zunächst nicht freiwillig initiiert. Weil in unserer Gesellschaft Wissen verlangt wird, besteht lebenslang ein äußerer Druck, möglichst viele Informationen aufzunehmen. Wissen und Lernen allein ergeben jedoch noch keine Bildung, daher kann auch ein wissensbasierter Bildungskanon nicht mehr sein als ein wichtiges Hilfsmittel der Förderung von Bildung. Friedrich Paulsen äußert sich im enzyklopädischen Handbuch der Pädagogik von 1903 zu diesem Thema folgendermaßen: „Nicht die Masse dessen, was [man] weiß oder gelernt hat macht die Bildung aus, sondern die Kraft und Eigentümlichkeit womit [man] es sich angeeignet hat und zur Auffassung und Beurteilung des ihm Vorliegenden zu verwenden versteht. ... Nicht der Stoff entscheidet über die Bildung, sondern die Form.“

Demnach ist seit langem klar, dass Schulabschlüsse, die hauptsächlich Lernleistungen prämieren, nur bedingt als Bildungsnachweise tauglich sind.

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Frühe Bildung

Zunehmende Bedeutung, auch mit Rückwirkungen auf die Diskussion über schulische Bildung, gewinnt die frühe Bildung von Kindern in den ersten Lebensjahren. Während man noch in den 50er und 60er Jahren vom "dummen ersten Jahr" sprach und damit die Bildungsunfähigkeit kleiner Kinder beschreiben wollte, ist heute allgemeiner Kenntnisstand, dass Bildung spätenstens mit der Geburt beginnt und dann in höchstem Tempo die wesentlichen Voraussetzungen aller späteren Bildungsprozesse gelegt werden. Wichtige Impulse hat dieser Prozess durch die Hirnforschung erfahren sowie durch vergleichende internationale Bildungsstudien (z.B. PISA-Studien) und das schlechte Abschneiden des deutschen Bildungssystems. (siehe auch Vorschule)

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Bildung und soziale Ungleichheit

Mit "Bildung" und dem Ausbau des Bildungssystems war in der Vergangenheit häufig die Hoffnung verbunden, soziale Ungleichheiten abzubauen. Daß es sich bei der ersehnten "Chancengleichheit" um eine Illusion handelt, haben die französischen Soziologen Pierre Bourdieu und Jean-Claude Passeron schon in den 60er Jahren gezeigt. Dabei gibt es nationale Unterschiede. Im internationalen Vergleich bestimmt in Deutschland das Elternhaus in besonders hohen Maß den Bildungserfolg. Das Bildungswesen kann unter solchen Voraussetzungen dazu dienen, soziale Ungleichheit zu legitimieren, da das Versagen im Bildungssystem häufig als individuelle Unfähigkeit interpretiert und erlebt wird.

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Bildungsziele

Einem eng gefassten Kanon von Bildungszielen stehen der individuelle Charakter jeglicher Bildung, die plurale Verfasstheit menschenrechtlich begründeter Demokratien und das breite kulturelle Spektrum der sich ausbildenden Weltgesellschaft entgegen. Daher sind die unten genannten Ziele nicht als allgemeinverbindliches Bildungsideal aufzufassen, sondern eher als elementare Richtungsweiser. Auch stehen sie in einer gewissen Spannung zur vorherrschenden Funktion des Bildungs- und Ausbildungssystems, auf die Berufstätigkeit vorzubereiten, in der oft ganz andere Fähigkeiten und Einstellungen verlangt werden. Wenn aber die freie Entfaltung der Persönlichkeit, wenn Brüderlichkeit der Menschen untereinander und ein gleiches Recht für alle als Daseinsnormen der menschenwürdigen Existenz zur Geltung gebracht werden sollen, wird man in Erziehung und Bildung die nachstehenden Ziele nicht preisgeben dürfen:

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Der pädagogisch begleitete Bildungsprozess (Klafki)

In Klafkis Sicht zielt Bildung auf die Vermittlung und den Erwerb von drei grundlegenden Zielen:

Bildung solle in allen Grunddimensionen menschlicher Fähigkeiten von statten gehen, das bedeutet über kognitive Funktionen hinaus:

Im Bildungsprozess seien spezifische Einstellungen und Fähigkeiten zu vermitteln und zu erwerben:

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Fragen zur Bildung

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Zitate

Warum dich durch die Außendinge zerstreuen? Nimm dir Zeit, etwas Gutes zu lernen, und höre auf, dich wie im Wirbelwind umhertreiben zu lassen.

Marc Aurel


Bildung ist ein durchaus relativer Begriff. Gebildet ist jeder, der das hat, was er für seinen Lebenskreis braucht. Was darüber, das ist vom Übel.

Friedrich Hebbel


Es ist ein Beweis hoher Bildung, die größten Dinge auf die einfachste Art zu sagen.

Ralph Waldo Emerson [1803-1882]; amerik. Philosoph und Schriftsteller


Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung: keine Bildung.

John F. Kennedy


Gebildet ist, wer Parallelen zu sehen vermag. Dummköpfe sehen immer wieder etwas ganz Neues.

Sigmund Graff


Bildung - Die Menschen stärken, die Sachen klären

Hartmut von Hentig


Die Festschreibung einiger (notwendigerweise spezieller) Inhalte als »allgemeinbildend« verkehrt den Sinn von Allgemeinbildung. Denn eine inhaltlich kanonisierte »allgemeine Bildung«, die erstrebt wird, um gebildet zu sein und um vor anderen gebildet zu erscheinen, deformiert die Bildung zum Statussymbol, ist ungehemmte Begierde, ist mithin ein Nichts.

Georg Wilhelm Friedrich Hegel


Ziel heutiger Bildung ist die Akzeptanz des post-fordistischen Legitimationsmusters, daß das Recht der Partizipation an den prinzipiell knappen Früchten der gesellschaftlichen Arbeit nur jenen zusteht, die ihre grundsätzliche Austauschbarkeit akzeptiert haben und, aus diesem Bewußtsein heraus, sich permanent um ihre weitere und bessere Vermarktbarkeit bemühen.

Erich Ribolits


Bildung ist nicht Wissen, sondern Interesse am Wissen.

Hans Margolius


Bildung gleich Warten können.

Theodor W. Adorno


Der wahre Zweck des Menschen – nicht der, welchen die wechselnde Neigung, sondern welchen die ewig unveränderliche Vernunft ihm vorschreibt – ist die höchste und proportionierlichste Bildung seiner Kräfte zu einem Ganzen.

(Wilhelm von Humboldt 1791/92 in: Ideen zu einem Versuch, die Grenzen der Wirksamkeit des Staates zu bestimmen).


Bilden kann man sich nur selbst.

K.Steinmetz
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Siehe auch

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Literatur

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Weblinks

 Wiktionary: Weiteres zu Wortherkunft, Synonymen und Übersetzungen von Bildung
Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Bildung

Ausbildung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das deutsche Ausbildungssystem sieht mehrere Wege vor, einen Beruf zu erlernen:

Auszubildende besuchen im Rahmen ihrer Ausbildung die Teilzeit-Berufsschule, werden aber auf der Grundlage eines Berufsausbildungsvertrages verantwortlich von einem Unternehmen oder einer öffentlichen Einrichtung ausgebildet. Die Dauer einer Ausbildung in einem Ausbildungsberuf beträgt zwei bis dreieinhalb Jahre, sie kann unter bestimmten Voraussetzungen verkürzt werden. Einzelheiten sind im Berufsbildungsgesetz (BBiG) geregelt.

Häufig werden von erfahreneren Mitarbeitern derbe Späße mit den "Anfängern" getrieben und diesen so ihr mangelndes Wissen bzw. ihre Unerfahrenheit vor Augen geführt. Einige typische Beispiele (inklusive der jeweiligen Erklärung) finden sich unter Ausbildungsinitiationsritus.

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Literatur

Siehe auch: Bildung, Erziehung, Erwachsenen- und Weiterbildung, Lebenslanges Lernen; Übungsfirma; Ausbildungsinitiationsritus

Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Ausbildung

Pädagogik

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Pädagogik (von griechisch pais "Knabe, Kind" und agogein "führen") ist die traditionelle Bezeichnung für die wissenschaftliche Disziplin, die sich mit Bildung und Erziehung befasst. Synonym dazu wird auch der Begriff ’’Erziehungswissenschaft’’ benutzt. Ihr kommt die Doppelrolle zu, sowohl Bildungs- und Erziehungszusammenhänge zu erforschen, als auch – als Handlungswissenschaft – darüber zu reflektieren, wie Bildungs- und Erziehungspraxis gestaltet und verbessert werden kann.

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Ziel der Pädagogik

Ziel der Pädagogik ist nicht nur positive Sozialisation, das heißt eine Einordnung des Menschen in die vorherrschende Gesellschaft. Die Erziehung zur Mündigkeit und Selbstbestimmung sollten wesentlicher Bestandteil des erzieherischen Handlens sein. Die Problematik, die dies beinhaltet, besteht in dem Paradoxon, auf das schon Immanuel Kant – neben anderen – hingewiesen hat, wie denn ein Kind durch Zwang zu Freiheit (=Selbstbestimmung) erzogen werden könne. Eine weitere Denkart – vor allem aus reformpädagogischen Bestrebungen heraus – versteht Erziehung lediglich als ein naturalistisches Wachsen-Lassen des Kindes. Hier werden allerdings die Bedeutungen von Gesellschaft und der Person des Einzelnen vernachlässigt. Erziehung bzw. Pädagogik (als ein Nachdenken über Erziehung) spielt sich also in dem Spannungsfeld Natur – Gesellschaft – Individuum ab.

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Geschichte

Die Pädagogik legitimierte sich lange Zeit über die Ausbildung des Nachwuchses an Lehrer/innen und bezog ihre Kenntnisse vor allem aus Nachbardisziplinen, wie der Psychologie oder Soziologie, der Psychoanalyse oder Theologie. In den 60er und 70er Jahren setzte dann eine intensive Debatte über den wissenschaftstheoretischen Standort und die wissenschaftspolitische Verortung der Pädagogik ein. In der Diskussion standen insbesondere die seinerzeit vorherrschende geisteswissenschaftliche Pädagogik und die mit ihr verbundene Methode der Hermeneutik. Um diese Entwicklung der Verwissenschaftlichung kenntlich zu machen, wurde in den 70er Jahren alternativ der Begriff Erziehungswissenschaft eingeführt, teilweise wird auch der Begriff Bildungswissenschaft bevorzugt. Pädagogik möchte nicht mehr nur ein Nachdenken über Erziehung und eine Anleitung für Erzieher/innen sein, sondern will mit systematischen Forschungsmethoden arbeiten, um mit diesen Methoden Erkenntnisse über den Ablauf von Erziehungsprozessen zu erlangen und zur Gestaltung von Lernangeboten beizutragen. Dabei wird teilweise vergessen, dass der Mensch als ein mit Freiheit begabtes Wesen betrachtet werden kann, das sich nicht technologisch "herstellen" lässt, sondern von Seiten der Erzieher/innen lediglich angeregt und angeleitet werden kann, sich selbst zu bilden.

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Einordnung

Bis heute ist der wissenschaftstheoretische Standort der Pädagogik als Erziehungswissenschaft umstritten: Arbeitet sie mit eher geisteswissenschaftlichen Methoden, etwa der Hermeneutik, oder eher naturwissenschaftlichen Methoden, der systematischen Beobachtung und statistischen Erfassung von Zusammenhängen? Oder geht es ihr letztlich um die Reflexion und Anleitung pädagogischen Handelns in der Praxis?

Die heftige Auseinandersetzung der verschiedenen Positionen in den 1960er und 1970er Jahren ist der Einsicht gewichen, dass sich die Pädagogik als Erziehungswissenschaft durch die Vielfalt ihrer Zugänge charakterisiert und auszeichnet. So gibt es unterschiedliche wissenschaftliche Zugänge beschreibender, erklärender und normsetzender Art, aber auch eigenständige Beiträge der angrenzenden Disziplinen wie Soziologie und Psychologie, die sich im Sinne eines Ergänzungsverhältnisses verstehen lassen (vgl. Erziehungssoziologie, Pädagogische Soziologie und Pädagogische Psychologie).

Inhaltlich hat die Pädagogik über lange Zeit die Schule als Bildungsinstitution und Raum für Lernen und Lehren fokussiert. Mit der zunehmenden Ausweitung des Blicks auf alle Alterstufen und Lernräume des Menschen hat sich – zumindest in der Forschung – die Ausrichtung der Erziehungswissenschaft wesentlich verändert. Mit dem Begriff des lifelong learning bzw. Lernen im Lebenszyklus verbindet sich die Erkenntnis, dass Lernen nicht auf den Bereich der Schule konzentriert ist, sondern ein lebenslanger Prozess ist, der auch außerhalb von Institutionen - auch mit Medien - stattfindet. An vielen Hochschulen werden deswegen verstärkt Studiengänge mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung / Weiterbildung / Neue Medien angeboten, da sich in diesen Bereichen zunehmend und in besonderer Weise neue Aufgaben für Pädagog/innen stellen. Allerdings wird der Begriff "Pädagogik" (griechisch für Knaben-Führung) für die Zielgruppe "Erwachsene" in Frage gestellt und teilweise z.B. durch den - gleichwohl ebenfalls umstrittenen -Begriff Andragogik (Männer-Führung) ersetzt.

Im Englischen wird Pädagogik / Erziehungswissenschaft(en) meist als Educational Science (s) oder kurz Education bezeichnet. Bei der Übersetzung von Education ins Deutsche ist zu beachten, dass es meistens Ausbildung und Erziehung bedeutet. Eine Eigenart des Deutschen wird im Wort Bildung sichtbar, für das es im Englischen keine Entsprechung gibt. Die Diskussion über Bildung und Bildungstheorie ist deswegen außerhalb des deutschsprachigen Raumes teilweise schwer zu vermitteln.

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Siehe auch

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Literatur

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Weblinks

 Wiktionary: Weiteres zu Wortherkunft, Synonymen und Übersetzungen von Pädagogik
 Wikibooks: Pädagogik
Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A4dagogik

Andragogik

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Andragogik ist die Wissenschaft von der Bildung Erwachsener. Sie versteht sich als eine zur Pädagogik komplementäre Wissenschaft, darf aber nicht einfach konstrastierend mit dieser gesehen werden. Vielmehr spricht vieles dafür, dass der Mensch im Laufe seiner Lernbiographie zuerst für pädagogische Maßnahmen empfänglich und dann mit zunehmender Autonomie offen für andragogische Maßnahmen ist.

Die erste Nennung des Begriffs "Andragogik" findet sich in Kapp, Alexander (1833): "Platon's Erziehungslehre, als Pädagogik für die Einzelnen und als Staatspädagogik". In der Andragogik lassen sich sowohl empirische wie hermeneutische Forschungsrichtungen unterscheiden. Als erster Empiriker gilt Edward Thorndike (Adult Learning, 1928). Zu den hermeneutischen Wissenschaftlern zählt Eduard C. Lindemann (The Meaning of Adult Education, 1926). Die Andragogik erhielt fruchtbare Impulse aus unterschiedlichsten Disziplinen, insbesondere aus der Klinischen Psychologie, der Soziologie, der Sozialpsychologie und der Philosophie.

Zu den andragogischen Grundannahmen gehören heute, dass erwachsene Menschen:

Siehe auch: Erwachsenenbildung

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Literatur

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Weblinks

Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Andragogik

Kognitionspsychologie

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Die Kognitionspsychologie, auch Kognitive Psychologie genannt, ist ein Teilgebiet der Psychologie und beschäftigt sich mit der Kognition, also der Informationsverarbeitung des Gehirns hinsichtlich Wahrnehmung, Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Denken.

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Einordnung des Fachgebiets

Ende der 1950er Jahre hat sich die Kognitive Psychologie als eine Teildisziplin der Allgemeinen Psychologie entwickelt. Sie wurde dabei wesentlich durch die Informationstheorie sowie Modellvorstellungen der Kybernetik beeinflusst.

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Grundlagen

Die kognitive Psychologie geht davon aus, dass kognitive Prozesse (kognitive) Strukturen sind, die einen erheblichen Einfluss auf das Verhalten ausüben und festlegen, wie ein Individuum sich verhält. Menschen nehmen also Umweltereignisse wahr, verarbeiten diese gedanklich und bewerten sie. Der Mensch beurteilt die jeweilige Situation, er wägt ab, welches Verhalten er ergreifen will.

Als Kognitive Psychologie bezeichnet man das Teilgebiet der Psychologie, das sich mit den Kognitionen sowie kognitiven Prozessen des Menschen befasst. Dabei beschäftigt sich die Kognitive Psychologie vor allem mit jenen Zuständen und Prozessen, die zwischen der Reizaufnahme und dem daraus resultierenden Verhalten liegen.

Die angesprochenen kognitiven Strukturen sind dem Menschen nicht angeboren, er erwirbt sie durch die Erfahrungen die er macht. Insbesondere durch die Erfahrung von angenehmen/unangenehmen Reizen bzw. angenehmen und unangenehmen Folgen eines Verhaltens erwirbt der Mensch z.B. eine Meinung von sich selbst.

Jeder Mensch hat eine ganz bestimmte, einmalige kognitive Struktur. Dies hat zur Folge, dass jeder Mensch eine Situation anders wahrnimmt und bewertet und auch jeder Mensch andere Gefühle in einer Situation hat. Will man eine Veränderung eines Menschen herbeiführen, so muss man also eine Veränderung in seinen Kognitionen bewirken.

Der Mensch kann sich nach Auffassung der kognitiven Psychologie auch selbst steuern, indem er sich Ziele setzt, Pläne macht etc. Man unterscheidet dabei zwischen der Selbstbeobachtung, der Selbstbewertung und der Selbstverstärkung. Dies sind drei Möglichkeiten sich selbst zu steuern.

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Literatur

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Siehe auch


Handlungsorientierter Unterricht

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Handlungsorientierter Unterricht ist eine Sammelbezeichnung für Unterrichtskonzepte in der Schule und der Berufsschule. Der Unterricht zielt auf die integrierte Vermittlung von theoretischem Wissen und praktischen Fähigkeiten über ein realitäts- und problembezogenes Lernen, das soziales Handeln integriert und von den Lernenden selbst gesteuert wird, so dass sich die Schüler Informationen durch eigenes Handeln kognitiv aneignen.


Das Konzept des handlungsorientierten Unterrichts geht auf die Arbeitspädagogik der Reformpädagogikepoche zurück. Vorläufer waren Johann Heinrich Pestalozzis (1746 - 1827) Formel von der „Einheit von Kopf, Herz und Hand“ und Selbsttätigkeitskonzepte des 19. Jahrhunderts wie bei Adolf Diesterweg oder Friedrich Wilhelm August Fröbel. In der Arbeitspädagogikdebatte zu Beginn der Weimarer Republik – insbesondere auf den Reichsschulkonferenzen – wurden sehr heterogene Konzepte vertreten wie die freie geistige Schularbeit bei Hugo Gaudig (1860-1923), der Ansatz schulisches Lernen in den gesellschaftlichen Produktionsprozeß zu integrieren Paul Östreich (1878-1959) oder die mehr auf handwerkliches Schaffen ausgerichtete Pädagogik Georg Michael Kerschensteiners (1854-1932).

Zeitgleich entwickelten John Dewey (1859-1952) und William Heard Kilpatrick (1871-1965) den Ansatz des „learning by doing“, bei dem das handelnde Erkunden der die Schule umgebenden Wirklichkeit bedeutsam war. Aber auch andere Vertreter der Reformpädagogikepoche setzten sich von der Verbalschule ab und betonten die pädagogische Wirksamkeit von handelndem Lernen wie Célestin Freinet(1896-1966) oder Maria Montessori (1870-1952).

Auch heute gilt dieser Ansatz als produktives didaktisches Konzept, obgleich die Konzeptionen sehr heterogen sind und unter den Etiketten von „handelndem“, „handlungsintensivem“, „handlungsorientiertem“ Unterricht vertreten werden. Handlungsorientierung basiert heute lerntheoretisch auf zwei grundlegenden Theorien, nämlich der auf die sowjetische Psychologie um Lew Semjonowitsch Wygotski und Alexej Nikolajewitsch Leontjew zurück gehenden Tätigkeitstheorie und den auf die kognitive Handlungstheorie von Jean Piaget und Hans Aebli zurück gehenden Ansätzen entwicklungspsychologischer Fundierung des Lernens.

Vielfach verschwimmt der Begriff der Handlungsorientierung mit dem ganzheitlichen, entdeckenden oder offenen kindgemäßen Unterrichts. Deshalb sind Qualitätskriterien erforderlich, die Handlungsorientierung klarer definieren. Mit Handlung in diesem Sinne ist gemeint, dass es sich nicht um Lernen handelt, bei dem bloße materielle Handlungsvollzüge notwendig sind, sondern um bewusste auf Ziele und Zwecke orientierte planvolle Lernaktivitäten, die praktisch-konstruktives Handeln, zielorientiertes Handeln, kommunikatives Handeln, ästhetisches Handeln, spielerisches Handeln, dramaturgisches Handeln umfassen.

Handlungsorientierung spielt vor allem in Fächern wie dem Sachunterricht eine Rolle, in denen die Alternative zwischen Verbalunterricht und handelndem Lernen prinzipiell gegeben ist. Im Technikunterricht und anderen praktisch ausgerichteten Fächern ist Handlungsorientierung dagegen nicht umstritten. Im Oldenburger Konzept handlungsorientierten Sachunterrichts wird Handlungsorientierung als vieldimensionaler Unterricht aufgefasst, der der Heterogenität der Kinder entsprechend differenziert ist und gleichzeitig verschiedene Zugangsweisen ermöglicht, also ästhetische, kognitiv kritische, praktisch handelnde, ethisch beurteilende integriert an einem gemeinsamen inhaltlichen Thema. Die handlungsorientierte Differenzierung erfordert in diesem Konzept die polare Ergänzung durch kommunikativen Unterricht. Die Verbindung zwischen diesen beiden Polen, dem differenzierten Handeln und immer wieder dem gemeinsamen Gespräch wird als produktive Antwort auf die gegenwärtige gesellschaftliche Entwicklung in einer auf Demokratie ausgerichteten Risikogesellschaft gesehen.

Siehe auch: Lernen durch Handeln, Learning by doing

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Literatur

Kaiser, Astrid: Praxisbuch handelnder Sachunterricht. Band 2. Baltmannsweiler 2004 Rauner, Felix: Handbuch Berufsbildungsforschung Bielefeld 2005

Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Handlungsorientierter_Unterricht

Verhalten

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Verhalten kann, je nach Zusammenhang, folgende Bedeutungen haben:

Siehe auch: Konditionierung, Verhaltensexzess, Gedächtnistransfer

Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Verhalten

Ergebnis

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Ergebnis ist:

Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Ergebnis

Dietrich Dörner

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Prof. Dr. Dietrich Dörner (* 1938) ist Professor an der Universität Bamberg am Institut für Theoretische Psychologie.

Er beschäftigt sich als Psychologe unter anderem im Bereich der künstlichen Intelligenz mit der Simulation von Emotionen und menschlichem Verhalten. Bekannt sind sein EMO-Projekt, in dem ein emotionaler Roboter programmiert und simuliert wurde, und das Nachfolgeprojekt PSI.

Das Interessante an seinem Ansatz ist, dass Prof. Dörner nicht bei der Entwicklung psychologischer Theorien menschlichen Handelns und Fühlens stehen bleibt. Vielmehr testet er sie praktisch durch Umsetzung in Simulationssoftware und Vergleich der Ergebnisse mit dem Handeln realer Menschen.

Dies hat unter anderem folgende bedeutende Konsequenzen, die im Bereich der Psychologie nicht selbstverständlich sind:

  1. Die spätere Umsetzung in Software zwingt zur Entwicklung klarer Theorien, denn nur eine glasklar formulierte Theorie kann in Software umgesetzt werden.
  2. Die psychologische Theorie kann fundiert getestet und damit evaluiert werden. Dadurch werden fehlerhafte oder unvollständige Ansätze schnell entlarvt und ein Prozess der schrittweisen Verbesserung der Theorie angestoßen.

1986 erhielt er den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis

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Werke

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Weblinks

Personendaten
Dörner, Dietrich
Professor an der Universität Bamberg am Institut für Theoretische Psychologie
 

Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Dietrich_D%C3%B6rner