Jakob Probst 1942, sein Lehrmeister Bourdelle und dessen Lehrmeister Rodin

Kunstwerke: Bürger von Calais, Le fruit oder Pomona, Maske (IV)

    

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Erstellt am 3.1.2012

Letzte Änderung dieser Seite am: 21.03.2012     

   

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Meister Rodin - Schüler Bourdelle - Schüler des Schülers Probst

 

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Zur Skulptur von Jakob Probst: Diese Frau mit der Maske (IV) auf der Brust stammt von Jakob Probst. Als "probstisch" erkennt man die Größe, das Material, die Art der Stein- Bearbeitung (Oberfläche), die Ähnlichkeit des Gesichts der Dame mit dem der Liegenden vor dem Bernoullianum, die Ähnlichkeit der Armhaltung zum Schwörenden im Park des Schlosses Ebenrain in Sissach - wie auch das Herauswachsen aus dem Stein. Die Figur ist momentan (Dez. 2011) unbeschriftet. Sie ist ein Auftragswerk des Kunsvereins Basel, in einer Zeit, wo der Verein nicht so viel Geld hatte. Name: "Die Maske (IV)". Erklärungsversuch zu dieser Figur: Siehe unten.  

  

Rodin:
Hier ist Ausdruck in höchster Not: Geiselhaft. Nichts bleibt verborgen. Auch dem ungeübten Betrachter nicht, wenn er nur die Zeit für die Betrachtung sowie für das Stellen von Fragen aufzubringen vermag.   (Zum Seitenanfang)
 

Zur Plastik von Emile-Antoine Bourdelle (1861–1929):

Zur Plastik "le fruit" resp. "Pomona":, 1902–1911, Bronzeguss, im Garten der Kunsthalle Basel.

Interessanterweise war Jakob Probst zur Zeit der Entstehung der Figur (1911) Schüler bei Bourdelle in Paris.

Zur Zeit des Ankaufs hatte Probst sein Atelier in Basel.

In  http://www.planungsamt.bs.ch/kunst_im_oeffentlichen_raum_anhang_1a_werke.pdf  kann man lesen:

"Der von der Ausstellung in Brüssel mitgelieferte Sockel wurde 1955 ersetzt. Bereits 1929, direkt nach der Ausstellung, wo sie in der Mitte des ersten Saales am Steinenberg zu sehen war, wurde sie auf dem von Bäumen
gesäumten Platz als Freiplastik für die gesamte Basler Bevölkerung zugänglich gemacht."   (Zum Seitenanfang)

  

Zur Skulptur von Jakob Probst: Diese Frau mit der Maske (IV) auf der Brust stammt von Jakob Probst. Als "probstisch" erkennt man die Größe, das Material, die Art der Stein- Bearbeitung (Oberfläche), die Ähnlichkeit des Gesichts der Dame mit dem der Liegenden vor dem Bernoullianum, die Ähnlichkeit der Armhaltung zum Schwörenden im Park des Schlosses Ebenrain in Sissach - wie auch das Herauswachsen aus dem Stein. Die Figur ist momentan (Dez. 2011) unbeschriftet. Sie ist ein Auftragswerk des Kunsvereins Basel, in einer Zeit, wo der Verein nicht so viel Geld hatte. Name: "Die Maske (IV)". Material: Granit. Erklärungsversuch zu dieser Figur: Siehe unten.  

Bourdelle gegenüber Probst: Die Früchte in der linken Hand versteckt auf dem Rücken, der andere Arm nach rechts herausragend, im Gesicht ein Lächeln, auf einer Seite angelehnt an das pfostenartige Gebilde. Die Dame mit der Maske: In der linken Hand eine Maske, der andere Arm bis zum Ellenbogen nach rechts herausragend, im Gesicht ein Lächeln, auf einer Seite angelehnt an den Stein.  

Jakob Probst: Figur "die Maske (IV)". Die kniende Dame mit der Maske ist am Kopf und an den Beinen, an den Füssen, im Stein eingeklemmt und festgehalten. In eckigem Stein, der an die Gestik des Schraubstocks erinnert. Eingeklemmt am Kopf, so also im Geiste und fest gehalten an den knienden Beinen, dadurch an der wirtschaftlichen Basis, am Willen gefangen - und dennoch lächelnd - um mit dieser Situation erzwungenermaßen zurechtzukommen? Und vor wem kniet sie? Vor der Öffentlichkeit, welcher sie das Spiel mit der Maske vorführen muss? Sie greift sich mit der rechten Hand an die Schulter, an den Hals - ein Versuch ihren Geist zu befreien? Betrachtet man jedoch die Skulptur von hinten, so entdeckt man eine Maske samt Haaren am Rücken auf Schulterhöhe - vermutlich gehalten von der Hand. Und auf dem rechtwinklig eckigen Stein, welcher den Kopf mit seinem Lächeln klemmt, erscheint eine schwach noch sichtbare böse anmutende Fratze. Ecken des Quadrats als Symbol des Materiellen? Und daher die seelenlose Fratze?  Körper und Arme (Ellenbogen) zeigen eine Kreuzform, im Zentrum die Maske vor dem Herzen. Geometrie - sakrale Geometrie - gekreuzigt? Die rechte Brust liegt frei. Die Maske in der linken Hand bedeckt das unter der linken Brust liegende Herz. Decken also: Damit schützen wie auch verbergen. Sie deckt damit auch dasjenige zu, was das Herz sagen möchte, was das Herz wollen will. Sie deckt es mit einer Maske zu, welche ihrerseits den ihr eigenen Gesichtsausdruck nicht frei gibt, da sie durch eine kleinere Maske ebenfalls verdeckt ist, welche für die Öffentlichkeit lächelt. Zur Zeit der Entstehung hier passende Gesellschaftskritik in Reinkultur? Man durfte das Herz nicht zeigen! Man darf nicht einmal die Maske zeigen, durch welche diese das Herz verborgen hält. Eine zweite Maske, möglich auch eine Emission der ersten, verkannten, in der Art eines sinnenden, in sich hinein schauenden Sonnengesichts mit geschlossenen Augen und seitlichen Strahlen, muss die darunter liegende erste Maske maskieren. Das ist zuviel der Masken für eine Fasnachtsstadt wie Basel, den Karneval, wo man jeweils nur eine Maske trägt: Vor dem Gesicht trägt man sie, nicht vor dem Herz. Man hat hier daher kaum eine Fasnachtsskulptur vor sich, obwohl der gewöhnliche Betrachter natürlicherweise in dieser Stadt zuerst an die Fasnacht denken mag. So wird das Problem einer ins Sklerotische verkommenen Kaste gezeigt, welche sich Elite nennen möchte und die breiten Massen via den Fressnapf an der Leine hält. Wirtschaftlich kann sie das, da sie das Wirtschaftliche nach den vorhandenen Gesetzen ererben kann. Geistig kann sie es nicht, denn das Geistige muss sich jeder Mensch durch fleißige, ausdauernde Arbeit erwerben, schneller oder langsamer je nach Talent. Das Talent aber "erhält der Mensch von der Natur". Es stammt nicht immer selbstverständlich von den Ahnen, kann da nicht unbedingt in jedem Fall ausgemacht werden. Man mag es nicht nach den von Menschen gemachten Gesetzen ererben. Und auch wenn jemand das Talent besitzt, so muss sie oder er die Reife seiner Fähigkeiten sich erst noch mit großem Aufwand erarbeiten, wohl oder übel. Diese Arbeit ist nicht durch Geld zu ersetzen oder zu kaufen, denn da wird eigene Entwicklung wesentlich. Man denke nur an den weisen König mit seinem dummen Sohn: Weisheit durch Anhäufung von einschlägiger Erfahrung, Dummheit aus Mangel an solcher.

Hier findet sich somit eine Aussage über die Zeitsituation von Kopf, Herz und Hand (oder Fuß), d.h. über Geist, Seele und Körper - oder über denken, fühlen und wollen. Dabei geht es um die Zeitprobleme der Gesellschaft wie auch gespiegelt diejenigen der eigenen Familie.

Eine andere, nicht sozialkritische, eher autobiographische Interpretation könnte ganz anders aussehen als die oben dargelegte. Die kleine Maske könnte auf Probsts Kindheit hinweisen, die sein Bild bei den zuhause gebliebenen Verwandten größtenteils ausfüllt. Die größere Maske müsste dann für seine Gesellenjahre als Schreiner und Zimmermann oder als Bauschulabsolvent stehen. Das Gesicht der Figur zeigte die eher weibliche Realität der Kunst (es ist die Kunst). Von hinten sieht man in deren Maske hinein, ja durch deren Maske hindurch die wirkliche Kunst, die man als Stein alleine dann doch nicht sehen kann. Man könnte aber auch die beiden Masken vorne als die allegorischen Bilder seines Lehrers Bourdelle und dessen Lehrers Rodin sehen, als deren Schüler man Probst maskenhaft in der Öffentlichkeit wahrnimmt. Auf diese Weise kann man sich weitere Interpretationen basteln, welche aber immer nur Interpretationen bleiben und so nie mit absoluter Sicherheit die Realität ganz treffen können. Interessant ist es zu wissen, dass damals die Maske ein Zeitthema war. Schon an der Landesausstellung 1939 (unter "31. Theater") stand eine Figur mit zwei Masken. (Unklar ist, ob es sich dabei um eine Probst-Figur handelt, z.B. die Maske (I) von 1923, (II) von 1926 oder (III) von 1937 in Bronze mit probstischer Arm- und Beinstellung sowie geöffnetem Mund.) Und auch unsere Maske (II) hier von 1942 könnte auf das Theater hinweisen. Denn sie stand ja schon früher hinter dem alten Stadttheater im Garten der Kunsthalle und steht auch heute immer noch beim neuen Stadttheater... Ja, schon in der Antike verwendete man beim Theater die Theatermasken. Auch heute noch müssen die Schauspieler selbst fast ungeschminkt als Masken von andern Personen auftreten. Das ist der eigentliche Kern ihres Jobs.

Leider ist die Skulptur an der Gartengrenze sehr unvorteilhaft aufgestellt, als ob man ihr den Umgehungsraum, welchen sie für eine umfassende Betrachtung auch auf der hinteren Seite benötigt, nicht zugestehen wollte. Diese Skulptur bräuchte wohl etwas mehr Platz inklusive etwas mehr Beachtung, nicht nur als Position in einer Liste - und dazu etwas mehr Wohlwollen, denn dies verdient sie mit ihrem Rätsel - trotz, oder gerade auch wegen der Sozialkritik! Will man dem vor bald 50 Jahren verstorbenen Bildhauer die Würde heute immer noch streitig manchen, so spät nach 1923, als man ihn noch nicht verstehen konnte und dies ihm anlastete? Ist er immer noch "zu modern" für die Stadt am Rheinknie? Oder teilt man hier gar Bourdelles Meinung über seinen Schüler nicht?

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Meister Rodin: Die Bürger von Calais

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Schüler Bourdelle: Pomona oder le fruit

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Schüler des Schülers Probst: die Maske (IV) 1942

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Ausblick von der Maske ...

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... zum Fasnachtsbrunnen

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Fotos mit Canon PowerShot A2100 IS - Blende/ Brennweite automatisch.

Gelinkte Bilder in Länge und Breite je auf 35 % reduziert, aufgehellt bei Bedarf, erstellt am 18.12.2012 / 15.1.2012. Letzte Änderung dieser Seite am: 21.03.2012 .

 

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